Julia sorgt sich immer um andere Kinder.
Wenn sie weinen, erwartet sich ein Mama ajaj. Nicht von mir, sondern von der Mama des Kindes. Egal ob sie sich weh getan haben, oder sich nur ärgern. Mama ajaj.
Ist die Mama nicht in der direkten Nähe, also so max. 3 Schritte entfernt, wird erwartet, dass die Mama zu dem Kind geht. (Nicht umgekehrt und unabhängig davon, ob das Kind brav alleine spielt oder schreit).
Das ist nicht immer leicht (für mich), denn die Mamas wollen nicht immer zu dem Kind gehen. Also werde ich so lange genervt darauf angesprochen, bis ich Julia ablenken kann, oder die Mama zufällig doch zum Kind geht.
Am schlimmsten ist es, wenn sie große Kinder (so 10 Jahre alt) irgendwo sieht. Da kommt dauernd, in Endlosschleife ein Mama baba und ein entsetztes zeigen auf das Kind.
Manchmal hilft Ablenkung oder die Mitteilung, dass die Mama des Kindes zu Hause ist. Oft aber nicht.
Sie sieht es auch nicht ein, dass die Kinder schon groß sind und die Mama nicht dabei sein muss. Mama baba ist ihre Antwort.
Ich finde es schön, dass sie sich so um andere Kinder sorgt, aber manchmal ist das wirklich anstrengend, vor allem, weil sie sich da richtig reinsteigert und richtig besorgt ist.
Ich mach‘ mir nur manchmal Gedanken, weil Julia auch immer ihre Mama / Oma in der direkten Nähe haben muss.
Wenn ich z.B. auf die Toilette gehe, geht sie mit, auch wenn sie vorher total schön alleine gespielt hat.
Ob sie sich in einem Jahr von mir lösen kann, wenn sie in den Kindergarten soll?
Ich weiß, dass es noch viel Zeit ist, aber manchmal mache ich mir doch Gendanken darüber.