Also, dann fange ich mal an.
Am Sonntag vormittags habe ich ja die Wehenhemmer-Tabletten komplett weg gelassen.
Ich spürte aber den ganzen Tag keine besonderen Wehen. Nur mein Bauch wurde immer wieder hart, wie schon seit Wochen.
Da ich mutig geworden bin, habe auch mich getraut Schwangerschaftstee für die zweite Schwangerschaftshälfte zu trinken.
Dieser Tee beinhaltet auch Himbeerblätter. Getrunken habe ich übrigens ca. Tassen auf den ganzen Tag verteilt.
Wie bereits auch schon berichtet war ich nachmittags ca. 2 Stunden mit Julia spazieren, da sonst keiner wollte.
Auch hier keine Wehen.
Ich merkte zwar schon, dass es anstrengend ist, aber wen wundert es mit diesem Bauch.
Den restlichen Nachmittag spielte Julia im Wohnzimmer mehr oder weniger alleine und ich legte mich kurz hin, weil ich von dem Spaziergang total erledigt war.
Gegen 17:30 Uhr habe ich Julia in die Badewanne gesteckt.
Ich habe sie gewaschen und als ich dabei war ihre Haare nass zu machen merkte ich, dass ich einen leichten Druck nach unten, ein „Plop“ und dann war meine Hose total nass.
Mein erster Gedanke war: Oh Oh, jetzt geht es tatsächlich los.
Mein zweiter Gedanke: Mist, wieder ein Blasensprung ohne vorherige Wehen, das kann wieder dauern.
Dritter Gedanke: Ich sollte Markus bescheid sagen, damit wir los können.
Also habe ich Julia schnell die Haare fertig gewaschen, und Markus bescheid gesagt.
Seine Aussage war auch Oh, dann müssen wir jetzt los.
Ich wollte eigentlich noch Julia fertig baden, aber Markus hat mich für wahnsinnig erklärt.
Also wurde Julia samt Badewanne an Oma übergeben, ich habe mich umgezogen (was völlig um sonst war) und wir sind dann los.
Im Auto merkte ich, dass ich Wehen bekam.
Gut dass ich vorsichtshalber noch ein Handtuch zum Raufsetzten mitgenommen habe, denn sonst wäre der Wagen total nass geworden.
Eigentlich dachte ich, dass mit dem „Plop“ das ganze Fruchtwasser rausgeschossen kam, denn es war wirklich nicht wenig.
Im Auto merkte ich aber, dass es anscheinend viel viel mehr Fruchtwasser gibt, als ich gedacht habe, denn mit jeder Wehe wurde meine Hose immer nasser und nasser.
Die Wehen wurden auch kräftiger, so dass ich sie im Rücken spürte. Außerdem kamen sie alle 5 Minuten.
Diese Wehen taten zwar weh, waren aber sehr gut zum Aushalten.
Ich musste noch nichts veratmen und konnte mich noch sehr gut mit Markus unterhalten.
Die Fahrzeit ins Krankenhaus betrug übrgens 25 min., was um diese Uhrzeit sehr gut war.
Ich wurde auch gleich ins Kreissaal geschickt, konnte auch problemlos alleine dorthin gehen.
Im Kreissaal sind wir übrigens so gegen 18:30 Uhr angekommen.
Dort wurde ich als erstes von meiner sehr sehr nassen Kleidung befreit und untersucht.
Muttermund war zu diesem Zeitpunkt 4-5 cm offen.
Gar nicht so schlecht, aber ich blieb vorsichtig, denn bei Julia war er auch 3 cm offen und es tat sich nichts.
Also wurde ich ans CTG gehängt. Das wiederum war nicht besonders angenehm. Irgendwie versträgt sich die Rückenlage nicht mit den Wehen. Das war ziemlich schmerzhaft, aber immer noch zum Aushalten.
Ca. eine Stunde später wurde ich wieder untersucht. Muttermund bei ca. 6 cm.
Erleichterung bei mir, denn die Wehen zeigten eine Wirkung.
Da ich aber nicht mehr in der Rückenlage sitzen konnte, aber weiterhin am CTG hängen bleiben sollte, habe ich mich nach der Untersuchung hingesetzt.
Leider konnte man auf diese Art und Weise nicht die Herztöne beider Kinder erfassen.
Die Wehen wären aber so viel erträglicher gewesen.
Eine nette Hebamme meinte, ich solle mich doch auf die Seite legen, denn so können wir normalerweise die Herztöne beider Kinder sehr gut messen.
An der Seite liegend wurden die Wehen wirklich, wirklich schmerzhaft. AUA.
Es wurde mir empfohlen auf der rechten Seite liegend, das Bein hoch zu heben. Tatsächlich brachte die Position eine kleine Erleichterung. Trotzdem tat es verdammt weh und ich konnte auf dem CTG immer sehen, wann die nächste Wehe kam.
Der Vorteil war, dass ich inzwischen wusste, dass der Wert für Wehen bei mir auf ca. 70-80 anstieg und dann wieder runter ging.
So schaute ich dem Wehenschreiber zu und zählte mit, wie lange es noch dauert, bis der Schmerz nachließ.
Obwohl mein Bein abgestützt war, fing es immer wieder, kurz vor den Wehen und während der Wehen an zu zittern. Die Hebamme konnte mich immer wieder beruhigen, so dass ich mich während der Wehen in das Stillkissen eingrub, aber unten doch relativ entspannt war.
Markus war natürlich auch die ganze Zeit dabei und massierte in der Wehen-Zeit immer mein Rücken. Sehr empfehlenswert.
Irgendwann merkte ich, dass wenn ich ganz leicht drucke, bzw. mein Bauch während der Wehen anspanne, diese besser auszuhalten sind.
Nach zwei solchen „Bauch anspannenden“ Wehen wurde ich in der Wehenpause nochmal untersucht.
Die Hebamme griff zum Telefon und ich bekam die nächste Wehen.
Ich hörte nur noch im Hintergrund wie die Hebamme Verstärkung, also den Kinderarzt etc. anrief und mitteilte dass der Muttermund komplett offen sei.
Das ganze bekam ich nur noch am Rande mit, denn ich MUSSTE unbedingt pressen. Alles andere war mir egal.
Ich wusste auch, dass wenn ich jetzt presse, ich Stuhlgang rausdrucken werde, aber auch das war mir total egal.
Also kam die erste Presswehe. In dieser Wehe habe ich drei Mal gepresst, meinen Darm entleert und gespürt, wie das Köpfchen schon zum größten Teil durch war.
Irgendwie war ich so dabei zu pressen, dass mich die Hebamme daran erinnern musste, dass ich nicht unbedingt pressen muss, wenn keine Wehe da ist.
Ach so, ja, stimmt. Die Wehe war weg.
Na gut, dann eine kurze Pause.
Die nächste Wehe. Ich presse wieder und spüre, dass das Kind fast da ist.
Die Hebamme sagte irgendetwas von „Nicht mehr pressen“ und ich dachte mir nur, sie spinne.
Wie soll ich während einer Wehe nicht mehr pressen und das überleben. Naja, ich habe es versucht und nur ganz leicht gepresst.
Und schon war das Köpfchen raus. 🙂
Während der nächsten Wehe flutschte auch der Rest problemlos raus.
Das war ein sehr sehr angenehmes Gefühl. Endlich.
Maria Theresa war da. 😀
Und sie schrie. 😀
Kaum zu glauben, dass so ein kleines Kind so laut sein kann.
Markus wurde übrigens dazu gedrängt die Nabelschnur zu durchschneiden, auch wenn er es eigentlich nicht wollte.
Aber die Hebamme ließ nicht locker. 😉
Um 21:11 Uhr wurde sie geboren. Mit 2520 g, 47 cm Körperlänge und einem Kopfumfang von 31,5 cm.
Sie wurde als erstes untersucht und ich sollte mich auf die andere Seite umdrehen.
Der Apgar-Wert betrug bei Maria übrigens 9/10/10.
Also wurde Maria kurz untersucht und ich bekam die nächste Wehe.
Das war fünf Minuten später.
Also hatte ich nicht viel Zeit zum Durchschnaufen.
Vor allem, da es sich bei dieser Wehe gleich um eine Presswehe handelte.
Ich „beschwerte“ mich noch beim Markus, warum es unbedingt zwei sein müssen.
Also presste ich wieder und das Kind rutschte spürbar nach unten.
Bei der nächsten Wehe kam Sofia Johanna auf die Welt.
Nur zwei Wehen und 10 min. später.
Somit kam Sofia um 21:21 Uhr auf die Welt.
Sie wog 2730 g und war 48 cm. groß.
Ihr Kopfumfang betrug 32 cm.
Also alles bestens.
Die Sofia wurde untersucht und ich bekam Maria auf den Arm.
Der Apgar-Wert bei Sofia war übrigens 8/9/10.
Kurze Zeit später hatte ich auch die Sofia auf dem Arm.
Zwei wunderhübsche kleine Babys.
Meins. 😀
Ich war da total glücklich und einfach froh, dass sie endlich da sind.
Meine süßen Mädchen. 🙂
Leider hatte ich danach keine Wehe mehr.
Nicht mal eine klitzekleine.
Das führte dazu, dass die Plazenta nicht raus wollte.
Mist. 😦
Ich verlor immer mehr Blut und nichts geschah.
Keine Wehen, die Plazenta will nicht raus.
Die Babys kamen deshalb zum Markus und der Arzt hat die Plazenta manuell rausgedruckt.
Immer wieder wurde auf meinem Bauch herum gedruckt, bis endlich diese rausflutschte.
Der Arzt untersuchte grob die Plazenta und er war sich nicht sicher ob sich diese komplett gelöst hat.
Also hat er den Mutterkuchen mitgenommen um diesen genau zu untersuchen.
Und ich verlor weiterhin Blut. 😦
Ziemlich viel sogar.
Jedes Mal, wenn die Hebamme mir auf den Bauch druckte, kam ein Schwall Blut heraus.
Das Ergebnis der Untersuchung der Plazenta war leider nicht so gut.
Sie hat sich nicht komplett gelöst, also muss der Rest ausgeschabt werden. 😦
Naja, ich wurde schnell unter Vollnarkose gelegt und ca. 30 min. später wachte ich im Aufwachraum wieder auf.
Ich empfand es nicht als besonders schlimm, denn ich hatte ja die Babys eine Weile auf dem Arm und von der Ausschabung bekam ich ja nichts mit.
In der Zwischenzeit wurden die Babys angezogen und Markus machte ein paar Fotos.
Als ich die Augen aufschlug, waren alle bei mir. 🙂
Ich muss aber noch ziemlich neben der Spur gewesen sein, denn laut Markus habe ich ihn immer wieder das gleiche gefragt.
Ich wollte dauernd wissen, welches Baby wer ist.
Langsam fing Markus sich Sorgen zu machen, nachdem ich zum fünften Mal gefragt habe, wer das sei.
Jedenfalls habe ich 1,5 Liter Blut verloren und war kurz davor eine Infusion zu bekommen.
Somit war ich dementsprechend k.o.
Aber trotzdem total glücklich.
Die Babys wurden im Laufe der Nacht zum Stillen angelegt und sie saugten auch fabelhaft. 🙂
Irgendwann Mal ist Markus nach Hause gefahren.
Und die Babys wurden so gegen 4 Uhr morgens in die Säuglingsstation verlegt, da der Aufwachraum nicht sonderlich warm war.
Ich musste in dem Aufwachraum bis ca. 9 Uhr bleiben und wurde erst dann in mein Zimmer verlegt.
Trotzdem fand ich, dass es eine wunderschöne Geburt war. Ok, die Ausschabung hätte man sich sparen können, aber ich war/bin glücklich. 😀
Un die Babys sind es einfach wert. Sooooooooooooo süß.
So jetzt muss ich aber die Damen füttern.
Fotos und Berichte über den Krankenhausaufenthalt bzw. die erste Nacht folgen, wenn ich wieder etwas Zeit habe.
Ich danke Euch allen nochmal für die Glückwünsche und fürs Daumendrücken.
Das hat sehr viel gebracht.
Danke. 😀